Rußbachhof in St. Johann im Ahrntal

Bäuerlicher Alltag am Rußbachhof und Brauchtum in St. Johann im Ahrntal in den 1970er/1980er Jahren: Misten mit Seilwinde im Winter, Spinnen in der Stube, Brot backen, Ahrntaler Krapfen machen, Heuernte mit Seilkran, Mähen mit Sense in steilem Berghang, Heuarbeit ("Schwedenreiter" machen), Heuernte mit Kraxe, Heuarbeit ("Schwedenreiter" machen), Heuernte mit Seilkran, Prozession in St. Johann, 25 Jahre Musikkapelle Luttach 1984 (Festumzug); z.T. vertont (O-Ton). Infos zum Film (v. Tobias Marcher): "Als meine zwei Onkels Friedl und Peter im Jahre 1974-1975 nach Deutschland, genauer gesagt Wasserburg gingen, um dort Arbeit zu finden, haben sie sich dort eine Kamera gekauft und bei uns am Hof ihre Eltern und meinen Vater Walter (ihren Bruder) gefilmt. Sie wollten aufzeigen, unter welchen Bedingungen damals noch bei uns am Hof gearbeitet wurde. Man bedenke, es war damals noch keine Hofzufahrt, man musste alles mit dem Aufzug hochlassen usw. Bei den Zubereitungen der traditionellen Gerichte ist zu sehen, wie einmal das Brot zubereitet und gebacken wird und zum anderen die traditionellen Ahrntaler Krapfen mit Topfenfüllung, diese macht meine Mutter heute noch für verschiedene Lebensmittelgeschäfte hier bei uns im Tal. Zu sehen im Film auch mein Onkel Franz und meine zwei Tanten Annemarie und Bernadetta." Ein Zusammenschnitt des Films ist unter dem Titel "Bewegtes Leben auf dem Rußbachhof in St. Johann im Ahrntal" auf der Homepage des Hofes (https://www.russbach.it/de/russbachhof) abrufbar. Beschreibung der Filmsequenzen (v. Tobias Marcher): "1. Meine Großmutter mit der „Winde“ und die Männer am Feld beim Mist anbringen, hier mussten früher alle zusammenhelfen 2. (ab min 0:52) meine Großmutter beim „Spinnen“ und mein Großvater neben ihr 3. (ab min 2:01) meine Großmutter beim Brot formen, dann (ab min 3:11) wird die Glut aus dem Ofen entfernt, damit das Brot in den Ofen eingeschoben und gebacken werden kann 4 . (ab min 4:05) wieder meine Großmutter, diesmal beim Zubereiten der Ahrntaler Krapfen 5. (ab min 4:33) das Heu wird (zuerst auf die „Kraxe“ gepackt) und (im Video dann zu sehen) mit dem Aufzug eingefahren 6. (ab min 5:57) meine Großmutter beim Sense „wetzen“. Der„Löäch“ (steilste Hang in unserem Feld) wird gemäht 7. (ab min 8:20) mein Großvater (mit Gips am Arm) kommt mit der “Kraxe“ ums Heu 8. (ab mi. 8:26) ein „Schwednreiter“ wird gemacht, damit das Gras trocknen kann und zu Heu wird 9. (ab min 8:37) sieht man noch kurz meinen Großvater mit der „Mulle“, mit der viel Arbeit verrichtet wurde, unter anderem hat mit dieser Mulle mein Vater auf die damals noch alte Schwarzensteinhütte „gsamb“ (Lebensmittel hinauf getragen)." Infos zum Rußbachhof (v. Tobias Marcher): "Der Rußbachhof wurde erstmals im Jahre 1225 erwähnt und zählt daher zu den ersten 4 Ortschaften, die vor 1300 als Siedlungen im Ahrntal aufschienen. Um 1025 Rohrberg (in St. Johann), um 1225 Riesbach (heute Rußbach in St. Johann), um 1237 Clusen in Euren (heute St. Jakob im Ahrntal) und um 1250 Braitenowe (heute Prettau im hinteren Ahrntal). Unser Hof ist seit über 200 Jahren (Erbhof hat mein Vater 1995 erhalten) im Besitz der Familie Marcher und ich bin der 10te Hofübernehmer, der den Namen Marcher trägt. Mein Vater Marcher Walter Georg hat mir vor einem Jahr (am 31.10.2018) den Hof überschrieben. Er selbst hat den Hof vor ca. 33 Jahren von seinem Vater übernommen, also ca. um 1985. Im Jahre 1982 wurde die Rohrbergstraße und zugleich unser Hof mit einer Zufahrt erschlossen. Was folgte waren Jahre voller Investitionen meines Vaters, damit der Hof auch eine Zukunft hatte. In den Jahren 2004-2006 wurde dann unsere Almhütte und damit das gesamte Trippachtal (nach 18 Jahre Projektierung und Genehmigungsphase) mit einer Forststraße erschlossen und dann im Jahre 2013-2015 haben ich und mein Vater mit Hilfe meiner beiden Schwäger die Almhütte fast zur Gänze selbst aufgestellt."

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